Ich habe einen Flyer gemacht, der das Projekt "Kau Kau" unterstützen soll. Die Bilder sind von Jean Faye, der dieses Projekt auch unterstützt.
Besonders den vielen "religiösen" Bettelkindern, den Talibe soll Hilfe zukommen.
Das Projekt "Kau Kau" ist eine Initiative zur Minderung sozialer Not in den Städten Senegals; ganz speziell für Kinder, die am Rande der Straßen in der Gosse gelandet sind. Sie erhalten die Möglichkeit, von Dorf-Familien aufgenommen zu werden und sich in das dörfliche Leben zu integrieren.
Mehr zum Projekt findet man unter Andando.
Bild von Jean Faye, Thies/Senegal
"Talibe" ist die Bezeichnung für Koranschüler im Senegal und in anderen westafrikanischen Staaten. Vor allem für Kinder der armen Landbevölkerung sind die Koranschulen (Daaras) die einzige Bildungseinrichtung.
Dass Kinder im überwiegend islamischen Senegal eine Koranschule besuchen, ist normal. Aber die Standards der Schulen sind sehr unterschiedlich. Es gibt natürlich auch ernsthafte Koranlehrer (Marabout), die ihre Schüler gut behandeln. Aber oftmals leben die Kinder unter unglaublich schlechten Bedingungen.
Wenn die Eltern kein oder nur wenig Geld für den Unterhalt der Schule und die Kinder aufbringen können, müssen die Jungen mit kleinen Arbeiten mitverdienen oder auf der Straße betteln. Das hat Tradition in islamischen Ländern: Schließlich gehört die Abgabe von Almosen zu den fünf Säulen des Islam. Bescheidenheit und Demut sollen damit erlernt werden.
Verantwortliche von Nicht-Regierungs Organisationen sagen, dass viele Jungen nie aus dem Koran lernen geschweige denn etwas lernen, womit sie als Erwachsene Arbeit finden können. Der Großteil der Talibe sieht nie eine öffentliche Schule von innen.
Das religiöse Motiv ist vielfach nur noch ein willkommener Vorwand, um Kinder unter unmenschlichen Bedingungen festzuhalten und als Bettler auszubeuten. Immer mehr falsche Koranlehrer entdecken die Bettelkinder als sichere und bequeme Einnahmequelle.