Sommertags Brezel

Sommertags Stecken

Lambrechter Sommertagsfest

Das Lambrechter Sommertags Fest wird alljährlich drei Wochen vor Ostern am Sonntag Laetare gefeiert.

In der Regel läuft das Fest so ab, wie auch dieses Jahr, am 10. März 2013.

Zum Auftakt spielte die Stadtkapelle Lambrecht. Sie spielte öfter. Ich habe nur keine weiteren Aufnahmen.
Dann hielt der Vorsitzende des Verkehrsvereins Hans-Joachim Hinrichs die Begrüßungsansprache.
Werner Seinsoth, der regelmäßig historische Stadtführungen macht, erzählte daraufhin in seiner sehr anschaulichen Art von den Ursprüngen eines besonderen Brauchs bei unserem Sommertags Fest.

Herr Hinrichs Herr Seinsoth

Er wies darauf hin, dass an der Wand in der Nähe der Turnhalle eine Zeichnung nach einem Meridian Kupferstich zu sehen ist. Sie zeigt die damalige Lage von St. Lambrecht und Grevenhausen, die erst viel später zu "Lambrecht" zusammenwuchsen. Das kleine Grevenhausen liegt auf dem Bild ganz unten, mit den Pappeln am Ufer des Speyerbachs, St. Lambrecht etwas weiter oben, auf der anderen Seite des Speyerbachs. Vorne links waren die Trockenwiesen, um die es noch geht.

St. Lambrecht/Grevenhausen

Anhand der Zeichnung kann man sich vielleicht die folgende Geschichte besser vorstellen.
Ich wiederhole sie jetzt in meinen Worten, soweit ich mich erinnern kann.

Früher trockneten die St. Lambrechter Tuchmacher ihre Stoffe auf dem Sommerberg in Grevenhausen. Dieser lag im Gegensatz zu den St. Lambrechter Hängen auf der Südseite und war so viel länger der Sonne ausgesetzt. Eines Tages, etwa im Jahre 1758, schnappten sich die jungen Männer von Grevenhausen ihre Gewehre, Sensen und Hämmer und sperrten den Durchgang zu den Trockenwiesen mit einer Barrikade. Damals bewahrten die wehrtüchtigen jungen Männer so wie es heute noch in der Schweiz Brauch ist, ihre Gewehre zu Hause auf. Die St. Lambrechter bewaffneten sich auch, um sich mit Gewalt Zugang zu verschaffen. Im letzten Moment eilte der Grevenhausener Schultheiss herbei. In den Händen hielt er eine weiße Fahne und eine Urkunde. Er stoppte die "Feuerköpfe" mit den Worten: "Hier ist der Beweis, dass die St. Lambrechter das Recht haben, ihre Tuche auf unseren Wiesen zu trocknen". Daraufhin versöhnten sich die Kampfhähne.
Zur Erinnerung an diesen Streit und die darauf folgende Versöhnung wird seitdem beim Sommertags Fest ein Stamm, der die Barrikade symbolisiert, mit Äxten durchgehauen. Sein glückliches Ende bewog die verfeindet gewesenen Bürger beider Orte, die bevorstehende Feier zur Sonnwend nun gemeinsam als Versöhnungs- und Friedensfest zu begehen und so die Tradition des historischen Sommertagsfestes in Lambrecht zu begründen.

Kinder Vorführung

Danach führte jeder der drei Lambrechter Kindergärten ein Stück auf.

Dann gab es einen kleinen Umzug auf dem Schulhof. Alle Kinder, die einen Sommertags Stecken hatten, nahmen daran teil.

Kinder mit Sommertags Stecken Kinder mit Sommertags Stecken

Es folgte der Kampf Sommer gegen Winter.

die Ringer die Ringer die Ringer
Der Sieger symbolisiert den Sommer.

Umzug

Gemeinsam zog man zum Friedrich-Ebert-Platz, auf dem der Baumstamm zur Erinnerung an die alte Geschichte durchgehauen wurde.

beim Stamm durchhacken Pause beim Stamm durchhacken

Ach ja, der Winter musste noch verbrannt werden. Weiter ging es zum Platz vor der ehemaligen Klosterkirche.

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Auf dem Weg zur Winterverbrennung - Videoclip, 16 Sek.

Sommertags Feuer